Francesco Wilking - Der Minister

C#m F#m7 F7 Bm
    

Strophe 1
A C#m F#m7

Er verlässt das Meeting, telefoniert hinten im Auto mit seiner Frau.
A C#m F#m7

Der Fahrer niest in den linken Handschuh, draußen schneit es, vor und hinter ihnen Stau.
D Hm
Die Konferenz beginnt um vier, jetzt ist schon halb, das haut nicht hin, er ruft an.
E F#m7
Alles verschiebt sich, es ist immer dasselbe und er lacht noch im Traum.
F#m7 F7 E A
Er wacht auf, sieht Mikrofone, sagt einen Satz, jemand klatscht, er geht raus.



Strophe 2
A C#m F#m7
Was macht die Familie, Herr Minister? Danke gut, bei Ihnen auch? Ist mir egal.
A C#m F#m7
Er darf nicht sagen, was er denkt, er muss verraten, woran er glaubt, bis nach der Wahl.
D Hm
Er hört seinen Vater in schwarzweiß: Verlier das Ziel vor deinen Augen nie, mein Sohn.
E F#m7
Er hängt fest in Tegel mit einem höllischen Fiepen im Ohr.
F#m7 F7 E A
Er sieht die 10-Uhr-Nachrichten und hofft, er kommt nicht darin vor.



Strophe 3
A C#m F#m7
Wie war der Flug, Herr Minister, haben Sie schon gehört, Amerika sagt nein.
A C#m F#m7
Sie können unmöglich hier bleiben, ihre Maschine nach Genf geht um zwei.
D Hm
Ich muss was essen, ins Hotel, wo ist mein Asthmaspray? Ich kipp demnächst um.
E F#m7
Er fühlt eine Münze in seiner Faust, wirft sie in hohem Bogen von sich und lacht:
F#m7 F7 E A
Jemand wie ich braucht kein Kleingeld, nur eine Kappe, die unsichtbar macht.



Strophe 4
A C#m F#m7
Danke, es geht mir gut, meine Liebste und: ja, es ist falsch, was die Zeitungen schreiben.
A C#m F#m7
Wenn diese Idioten nur einen Tag meinen Job machten, würden sie weinen und schreien.
D Bm
Er legt auf, stürzt ins Plenum und schläft gleich beim ersten Redebeitrag ein;
E F#m7
Da steht ein Engel im weißen Kleid auf einer Lichtung. Darf ich fragen, wie du heißt?
F#m7 F7 E A
Ich bin der Rest deines Lebens, gib mir die Hand und komm mit, du bist frei.